Wissenswertes


13. Mitgliederversammlung / 11. Mai 2016

Erdbeben in Ecuador, warum auch das noch?

Der Verein BIFOLA (Bildungsfond Lateinamerika) hat am letzten Mittwoch seine 13. Mitgliederversammlung in der schönen Bürgerstube in Obergösgen abhalten können.  Von den rund 100 Mitglieder unseres Vereines wollten sich eine schöne Zahl persönlich ein Bild machen, wie sich unsere Hilfestellungen für einen kleinen Teil der Landbevölkerung in Peru, Ecuador und Brasilien im letzten Vereinsjahr abgewickelt haben. Der Vorstand konnte wiederum über ein erfolgreiches Hilfsprogramm, dank den zum Teil grosszügigen Spenderinnen und Spender, Rechenschaft für das Jahr 2015 ablegen. Konnten wir doch unseren ambiös angesetzte Voranschlag , den wie zu Beginn des Jahres festgelegt haben, voll verwirklichen. Gilt es doch vorerst über 50 000.— Franken zu sammeln, um es dann gezielt unseren Bittstellern zukommen zu lassen.  Das Kleinkreditgeschäft hat sich sehr erfreulich entwickelt. So sehr, dass der Vorstand der Versammlung es für notwendig erachtet hat, die Kapitalbegrenzung Kleinkredite von 200 000.— Franken, aufzuheben. Sie wurde in diesem Jahr leicht überschritten.  Mit den Rückzahlungen und unserem Zustupf von 25 000.— Franken aus unserer Kasse, konnten wiederum neue Kreditgesuche bewilligt werden.  Diesem Antrag stimmte die Versammlung zu und übergibt dem Vorstand die Verantwortung über das Volumen des Kleinkreditgeschäftes zu befinden.

Der Schülertransport, Stipendien von Studenten in Peru und die Unterstützung „Kinder Brasilien“ von Erich Flückiger konnten weitergeführt werden. Unser Kassier, Alfred Güntert erläuterte die umfangreiche Jahresrechnung. Dank der  guten Zusammenarbeit mit den Verantwortlich vor Ort, und den Projektverantwortlichen im Vorstand, ist es überhaupt möglich, Ordnung in die Abrechnungen zu bringen. In diesen Ländern funktioniert der Geldverkehr nicht so reibungslos wie bei uns. Alle anderen Geschäfte wurden von der Versammlung unter bester Verdankung an den Vorstand,  genehmigt.

Anschliessend an die Versammlung erläuterte Josef Rogger, der von den Vorstandsmitgliedern Lescano und Mehlhosen zusammengestellte Reisebericht aus Ecuador, über einen Teil unserer Kleinkreditnehmer. Es war sehr erfreulich zu erfahren, wie dankbar sie sich erweisen und unsere Starthilfe sehr zu schätzen wissen. Leider sind etliche Familien durch das schwere Erdbeben in Ecuador in diesem Frühling in Mitleidenschaft gezogen worden.  Wir müssen uns schon fragen, warum diese Menschen, die sicher nicht an der sonnigsten Seite des Lebens auf dieser Welt stehen, solches Leid zusätzlich erfahren müssen? Daher der Appell des Vorsitzenden an unsere Mitglieder, wenn es möglich ist, einen zusätzlichen „Batzen“ springen zu lassen, um diesem Mitmenschen wiederum helfen zu können.  Besonders, da wir uns ja auf einem relativ sicheren „Boden“ bewegen können.

Besten Dank

Obergösgen, 17. Mai 2016 PM


Freddy Ehlers

Sicher haben nur die wenigsten von Ihnen diesen Namen schon gehört. Und doch ist er ein sehr wichtiger Mann in der ecuadorianischen Regierung. Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, hat vor gut zwei Jahren ein neues Ministerium eröffnet, das Ministerium del Buen Vivir. Und als Minister ernannte er Freddy Ehlers. Er ist verantwortlich für eine neue Form des  Zusammenlebens aller Bürgerinnen und Bürger in Harmonie mit der Natur. Er muss die diesbezüglichen Rechte des Buen Vivir (gutes Leben), die in der Verfassung von Ecuador festgesetzt wurden beständig fördern, bewerten und verteidigen. Was das Buen Vivir konkret bedeutet, können wir in der Verfassung lesen, wenn es heisst: Die Hauptaufgabe des Staates besteht darin, dass er garantiert für die tatsächliche Einhaltung der in der Verfassung und in den internationalen Einrichtungen festgesetzten Rechte; das gilt vor allem für die Erziehung, die Gesundheit und soziale Sicherheit, d.h. unter anderem die nationale Entwicklung planen, die Armut auslöschen, die Entwicklung des Lebensunterhaltes  und die gerechte Umverteilung der Ressourcen und des Reichtums fördern, so wie den Einwohnern das Recht auf Frieden und auf umfassende Sicherheit zu garantieren und  in einer demokratischen  Gesellschaft frei von Korruption leben zu können.

Das tönt ja fast nach Paradies, werden Sie sich sagen. Tatsächlich haben die Auflagen dieses Ministeriums des Buen Vivir viel Ähnlichkeit mit  Ag. 4, 32-37, wo es heisst: „Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Es gab keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besassen, verkauften ihren Besitz und legten den Erlös den Aposteln zu Füssen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.“

Ein solches Leben kann natürlich nur in einem Kloster geführt werden. Aber die allgemeine Richtung wäre schon das, was die Menschen eines Landes glücklich machen würde. Es ist begreiflich, dass nicht alle einverstanden sind mit dieser Vision des Präsidenten. Daher werden die Journalisten auch von gewissen wohlhabenden Kreisen angestiftet, unlautere Gegenpropaganda zu betreiben. Wenn dann der Präsident diesen Machenschaften Einhalt gebietet, wird er in der ganzen Welt als Akteur gegen die Pressefreiheit verschrien.

Eines ist sicher: Eine Verwirklichung einer solchen Vision kann man nicht von oben diktieren. Sonst läuft man Gefahr beim Kommunismus zu landen, der ja bekanntlich versagt hat. Das Ministerium del Buen Vivir kann aber Bestrebungen, die in dieser Richtung von unten kommen, unterstützen und fördern. Und in diesem Sinn von unten durch Bewusstseinsbildung und Vergabe von Kleinkrediten eine neue Gesellschaft auf der Basis von Vertrauen und Solidarität aufzubauen, das ist  eine Vision von BIFOLA. Die Gemeinschaft von Victoria gibt Hoffnung, dass diese Vision nicht nur ein Traum bleibt, sondern immer mehr Wirklichkeit wird. Möge ihr Beispiel auch in andern Gegenden Anklang und Nachfolger finden. Dazu tragen Sie, liebe Freundinnen und Freunde von BIFOLA mit Ihrer grosszügigen Unterstützung ganz gewaltig bei.

In dankbarer Verbundenheit für Ihre Treue und mit lieben Grüssen


Josef Rogger                                                     Februar 2016



Verein BIFOLA weiter auf Erfolgskurs

Der Verein BIFOLA,vom ehemaligen, langjährigen Pfarrer von Niedergösgen,Josef Rogger, ins Leben gerufene, überkonfessionelle Vereinigung, hat am Mittwoch, den 10. Juni 2015in der frisch herausgeputzten Bürgerstube in Obergösgen, seine diesjährige Mitgliederversammlung durchgeführt.Nach der Begrüssung wurde der von den jungen DOK-Filmemacher, Christina Brun aus Winznau mit dem Kollegen Luca Steiner, gemachtem Film über das Hilswerk „Kinder Brasilien“von Erich Flückiger aus Derendingen, vorgeführt. Unser Verein hat dieses private Hilfswerk in den letzten Jahren mit rund einer Viertelmillion Franken unterstützt. Es geht schon unter die Haut, wenn ein Junge keine Schule besuchen kann, nur weil sein Vater die fünf Franken für die obligatorische Schüleruniform nicht bezahlen kann.Wenn man weis, dass weltweit nur durch Bildung die Armut nachhaltig beseitigt werden kann und nur dadurch die herrschenden Ungerechtigkeiten in diesen Ländernausgemerzt werden können.Der Applaus am Schluss des Filmes ist der Dank für die gute Leistung der beiden jungen Leute.

Entsprechend eingestimmt konnte der Vorsitzende übergehen zu der ordentlichen Generalversammlung.In seinem Jahresbericht dankte er dem Projektleiter und Verantwortliche für„Kleinkredite“, Josef Rogger recht herzlich für die sehr sauber geführten und dokumentierten Vergaben, Auszahlungen und Rückzahlungen der vertraglichen Anstosshilfen an die Landbevölkerung in Ecuador.Die gemachten Rückzahlungen werden sofort an neue Kreditnehmer weiter gegeben.So wird das so langsam zu einem Selbstläufer in diesem Land. Der Vorstand ist gewillt, die Bewirtschaftung allmählich, mit den notwendigen Rückmeldungen, an die Kooperativein Ecuador zu übertragen.DieLeute vor Ort arbeiten sehr gut mit uns zusammen und sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Im Weiteren dankt er dem Vorstand, den Mitgliedern und den schweizweit grossen und kleinen Spenderinnen und Spendern für das Vertrauen, das unserem Verein entgegengebracht wird.

In der Rechnungsablage vom Kassier, Alfred Güntert,kam zum Vorschein, was für eine immense Arbeit in der Bewirtschaftung der Jahresrechnung, insbesondere der Nachführung der Kleinkredite, hier geleistet wird.Ein Beispiel: In Ecuador bekommt man von den Banken, nach drei Monaten, keine Auskunft mehr über die gelaufenen Geldflüsse. Dies belastet die entsprechende Kontrolle sehr. Nicht desto Trotz, der Kassier konnte eine sehr gut geführte und kontrollierte Jahresrechnung vorweisen. Konnten wir doch wiederum um die siebzig Tausend Franken zu hundert Prozent in die entsprechenden Projekte investieren. Die umfangreiche Jahresrechnung wurde von der Versammlung abgesegnet und mit einem entsprechenden Applaus verdankt.

Im Jahresprogramm ist eine schon stattgefundene Orientierung der Spenderinnen und Spender über unsere Tätigkeit verschickt worden, mit der Bitte, unserem Verein weiterhin die Treue zu halten. Das letztes Jahr erstmals durchgeführte „Kürbissuppenessen“ auf dem Dorfkernplatz in Obergösgen soll auch dieses Jahr durchgeführt werden. Die dazu notwendigen Setzlinge sind jedenfalls in den jeweiligen „Vorstandsgärten“ gepflanzt worden. So Gott will, gedeihen sie prächtig und werden hoffentlich so gross, dass am 31. Oktober 2015 auf dem Dorfkernplatz in Obergösgen, für die Freunde des BIFOLA, eine gut gewürzte Suppe hergestellt werden kann.

Das Wahlgeschäft konnte reibungslos über die Bühne gebracht werden, stellten sich doch Alle für die notwendigen Aemter für zwei Jahre wieder zur Verfügung. Der Applaus aus der Versammlung wurde gerne entgegengenommen.

Da unter Vario keine Wortmeldungen aus der Versammlung angemeldet wurden, konnte der Vorsitzende die diesjährige Mitgliederversammlung schliessen, mit dem Wunsch, dass es uns gelingen möge, die gewünschtenZiele auch im neuen Jahr, dank den Spenderinnen und Spendern, erreichen zu können.

Wie in all den Jahren üblich, wurde mit einem Umtrunk und etwas zwischen die Zähne, die Verbundenheit und Freundschaft gepflegt und entsprechend genossen.

Paul Meier, Präsident BIFOLA, im Juni 2015